Samstag, 26. Juli 2008

H. Upmann Lonsdales

Seit einiger Zeit habe ich eine gedankliche Liste an Zigarren welche ich verkosten möchte. Eine dieser Zigarren ist die H. Upmann Lonsdales mit Boxing Date April 2001. Leider habe ich aus beruflichen Gründen viel zu wenig Zeit um die Zigarren meiner Gedankenliste in einem absehbaren Zeitraum zu rauchen. Trotzdem freut es mich jedesmal wenn es gelingt eine davon zu geniessen.

Auch wenn die Zigarre schon einige Jahre alt ist duftet sie herrlich nach Tabaknoten. Die Lagerung - etwas boxpressed - mit ihren Schwestern hat ihr schon unangezunden sehr gut getan und war wie ich später feststellen sollte offensichtlich optimal über die Jahre. Die Farbe vom leicht öligen Deckblatt ist nach meinem Empfinden in die Kategorie Colorado Maduro einzuordnen. Der Kaltzug versprach feine Aromen mit reinem kubanischen Tabakgeschmack. Die Flammannahme war zwar nicht perfekt aber durchaus gut und eine schöne kreisrunde Glut bildete sich nach geduldigem anfeuern mit dem Dupont Feuerzeug.

Die ersten Züge waren vorwiegend geprägt von dem erwähnten guten Tabakgeschmack. Nach ca. 1 cm gesellte sich zu den immer aromatischer werdenden Tabaknoten eine feine Süsse welche mich phasenweise an Karamell erinnerte. Diese Geschmackskombination verstärkte sich im Rauchverlauf und war spätestens im zweiten Drittel perfekt. Der Rauch war wunderbar weich und der Zugwiderstand war über die meiste Zeit perfekt. Im letzten Drittel wurde der Zug etwas strenger, befand sich allerdings weiterhin im angenehmen Rahmen. Der Abbrand war gut und nachfeuern musste ich primär nur deswegen da sie mir wegen meiner langsamen Rauchweise manchmal ausging. Die Cervantes (Fabrikname dieser Vitola) war zu keinem Zeitpunkt scharf, zickig oder wurde zu heiss. Die Zigarre stufe ich als mild bis mittelstark ein - im Bereich 2-3 von 5.

Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel wieviel Wert jahrelange ideale Lagerung von dazu geeigneten Habanos hat. Aus Testgründen werde ich zwar immer wieder auch frische Zigarren rauchen bzw. frisch gerollte von einem Toproller wie zB Reynaldo haben natürlich ihren eigenen Charakter aber ich bin immer mehr bemüht Zigarren zu rauchen welche zumind. 2-3 Jahre Reife genossen haben - je mehr ist in vielen Fällen sogar noch besser.

Da komme ich auch direkt zu der guten Nachricht. Diese Zigarre ist mind. 6 Jahre alt wenn sie irgendwo gekauft wird und somit sehr gut rauchbar. Nun leider die schlechte Nachricht - sie wird seit 2002 nicht mehr hergestellt. Eine Schande wenn man sieht wie gut sich diese Zigarre entwickeln kann. Auch das Format ist sehr gefällig und liegt gut in der Hand. Da sich aber Zigarren besser verkaufen welche schon jung recht gut geniessbar sind und der Trend zum großem Ringmaß weiter anhaltend ist, musste die H. Upmann Lonsdales und viele andere unter Liebhabern geschätze Zigarren aus dem Habanos Sortiment weichen.

Nun noch ein paar Stunden wertvolle und intensive Freizeit geniessen und langsam gedanklich auf eine berufliche Auslandsreise einstimmen. Bin schon gespannt auf den von Sauti angekündigten Beitrag mit einigen interessanten Fotos und ev. auch Tastinginformationen.


Sonntag, 20. Juli 2008

Montecristo B & Montecristo Sublimes EL 2008

Diese Zigarre hatte ich mir schon länger vorgenommen und heute sollte es soweit sein. Die zu rauchende Montecristo B ist lt. Info von dem Aficionado welcher sie mir überlassen hat aus dem Jahr 96/97. Der Geruch nach Röstaromen der Zigarre war noch ziemlich intensiv da ich sie in einem Tubo aufbewahrte. Also Zigarrenzubehör schnappen und die letzten Sonnenstrahlen dieses schönen Tages auf dem Balkon mit der Montecristo B geniessen.

Die Montecristo B offenbart gleich vom Start weg ausreichend Röstaromen gepaart mit einem pfeffrigen Ton wobei sie punkto Stärke für eine Montecristo noch zurückhaltend mild bis mittelstark bleibt. Im weiteren Verlauf nimmt sie an Stärke zu aber bleibt mittelstark und immer wieder machen sich fruchtige Aromatöne bemerkbar. Die Zigarre ist gut balanciert und zeigt keinerlei Schärfe - die Lagerzeit hat vermutlich positiv dazubeigetragen. Der Zugwiderstand war absolut in Ordnung wobei er aufgrund meiner persönlichen Vorliebe eine Nuance leichter hätte sein dürfen. Der Rauch war cremig und duftete nach den beschriebenen Aromatönen. In Summe ein Raucherlebnis wie es Freude macht. Einziger Kritikpunkt war der Abbrand welcher mich ein paar Mal zum nachfeuern zwang. Die noch vorhandenen Montecristo B, speziell jene aus 2007, werde ich noch eine Weile reifen lassen.

Ein sehr netter Aficionado hat mir eine der aus seinem Kubaurlaub mitgebrachten Montecristo Edicion Limidata 2008 zugeschickt. Er hat gute Kontakte auf Kuba weshalb er an diese schon vor dem offiziellen Verkaufsstart herangekommen ist. Danke für das Present! Wie schon erwähnt ist Montecristo eine wenn nicht sogar die Lieblingsmarke von mir.

Diesen Smoke widme ich Toni Roig einem legendären Zigarrenhändler aus Mallorca welcher kürzlich überraschend verstorben ist. Da sitzen sie nun auf einer Wolke Che, Zino, Toni und viele Aficionados mehr und ermutigen uns dem Genuss im Leben bei jeder Gelegenheit nachzugehen.

Montecristo B

Montecristo Edicion Limitada 2008 (nicht geraucht)

Sonntag, 13. Juli 2008

El Padrino Robaina / Trinidad Ingenios EL 2007 / ERdM Choix Supreme

Es war ein Wochenende wie es ein Aficionado gerne hat. Der Sammler als auch der Geniesser wurden verwöhnt. Begonnen hat es Samstag Morgen mit einer Paketlieferung. Im Paket waren El Padrino Zigarren welche ich Tausch gegen andere Sammlerstücke von einem anderen Aficionado bekam. Kubanische Tabakbauer dürfen einen Teil ihrer Tabakernte für eine kleine Heimreserve behalten. Aus diesem Tabak stellen einige sogenannte Fumas her. Der wohl berühmteste und anerkannteste Tabakbauer ist Don Alejandro Robaina. Die auf seiner Vega hergestellten Fumas sind nicht käuflich zu erwerben sondern für Familie, Freunde und Besucher gedacht. Nicht nur das sie eigentlich kaum zu bekommen sind wurde für die Zigarren 4 Jahre alter Tabak als auch 2 Jahre alte Deckblätter vewendet. Bei dieser Kombination handelt es sich verständlicherweise um absolute Raritäten. El Padrino (the Godfather) ist eine mächtige Puro - ca. 19 cm lang mit einem Ringmass von 56. Don Alejandro wurde zwar eine eigene Marke von Habanos (Vegas Robainas) gewidmet aber meines Wissens ist bei diesen Zigarren nicht gewährleistet, dass nur Tabake von der Robaina Farm verwendet werden da der Blend es nicht voraussetzt. Umso interessanter die El Padrinos welche einen herrlichen Geruch haben in den Händen zu halten - da wird 100% Robaina Tabak verwendet.

Ein interessanter Bericht über diese Zigarren von James Suckling (Autor bei Cigar Aficionado):http://www.cigaraficionado.com/Cigar/CA_Blogs/Blog_Detail/0,4695,214,00.html

Auf dem Bild sind 2 El Padrinos im Vergleich mit einer Saint Luis Rey Serie A im Format Coronas Gordas zu sehen. Übrigens die Saint Luis Rey welche ich demnächst verkosten möchte ist aus einem 50er Cabinet aus dem Jahr 2001.
Da wir durch den Paketdienst zeitlich geweckt wurden gönnte ich mir nach einer überdurschnittlich harten Arbeitswoche eine Massage. Danach beschlossen meine Frau und ich einen Ausflug mit Essen und Shopping zu machen. Dabei besuchten wir auch einen meiner liebsten Zigarrenhändler mit einem Walk in Humidor. Trotz Samstag Nachmittag waren wir glücklicherweise alleine im Humidor und ich konnte in aller Ruhe mich durch das Sortiment stöbern. Hier bin ich sehr gerne da immer wieder alte Zigarrenkisten, Raritäten als auch Casa del Habano Ware zu finden ist obwohl es keine Casa ist. Auch das Zubehörsortiment wird immer besser. Diesmal gab es auch einige tolle Preisaktionen. Auch die Trinidad Ingenios Edicion Limitada 2007 waren in Aktion weshalb ich eine Kiste kaufte obwohl ich noch ein paar einzelne eingelagert habe.



Den Montecristo Ascher hatte ich zwar auf Bildern schon gesehen aber live hat er mir um ein vielfaches besser gefallen. Da ich Montecristo als Marke sehr schätze und mir meine Frau zusprach konnte ich nicht widerstehen ihn zu erwerben.
Da ich für meinen Freund und Mitautor Andi aka Sauti auch Zigarren bei dem Händler erworben hatte, brachten wir ihm diese auf der Heimfahrt vorbei. Eigentlich sollte es nur ein Kurzbesuch werden. Als wir gerade gehen wollten zog ein Unwetter auf weshalb wir beschlossen dieses abzuwarten. Daher gingen wir in das Kubazimmer und wir beschlossen uns die Zeit mit einer Zigarre zu vertreiben. Ich entschied mich für die mitgebrachte El Rey del Mundo Choix Supreme (Coronas Extra Format) aus einem 2005er 50er Cabinet. Ich habe mit dieser Marke noch nicht viel Erfahrung aber das wird sich wohl ändern da mir diese Zigarre besonders gut gemundet hat. Das milde, leicht honigsüsse und "saftige" Aroma wurde harmonisch ergänzt durch Rösttöne wie Kakao und Kaffee. Ein guter Zug, eine gute Rauchentwicklung und auch der gut duftende Rauchgeruch rundeten diesen Smoke ideal ab. Eine sehr gute Zigarre zu einer kurzweiligen Unterhaltung in einer netten 4er Runde. Daher wurde es dann doch ca. Mitternacht bis wir dann tatsächlich bei trockenem Wetter die Heimreise antraten. Auf die gealterte ERdM Lonsdale welche mir Andi mitgab freue ich mich nach der positiven Erfahrung schon sehr.

Donnerstag, 10. Juli 2008

Por Larranaga Petit Corona

Nach einer harten Arbeitswoche freute ich mich schon auf ein wenig Ablenkung und Genuss am Wochenende. Meine Mutter, Schwester und mein Neffe folgten unserer Einladung zu einem gemeinsamen Tag bei uns. Am Plan stand grillen, gegenseitig Fotos vom jeweiligen Urlaub im Juni zeigen und mit guten Gesprächen als auch viel Spass der Seele gutes tun.

Seit dem Erwerb des 50er Cabinet Por Larranaga Petit Corona in der Casa Nürnberg freute ich mich schon darauf die Erste zu verkosten. Trotz dem Bewusstsein, dass die Zigarren noch sehr jung sind und dem Skrupel ein 50er Cabinet anzubrechen musste ich meine Lust und Neugier befriedigen.

Beim öffnen vom Cabinet kam mir ein sehr angenehmer Röstaromengeruch entgegen. Der Anschnitt mit dem Xikar Cutter war ideal und der Kaltzug bzw. der Geruch am Anschnittende war vielversprechend. Nun sollte mein neues Dupont Feuerzeug zum Einsatz kommen und ich zelebrierte richtig den Akt die Zigarre zu entzünden. Ok, professioneller Habanos Sommelier bin ich keiner aber ich denke das die Zigarre perfekt vorbereitet wurde und auch für die Weitergabe an einen anderen Aficionado geeignet gewesen wäre. Die gute Flammannahme der Zigarre half natürlich.

Die Zigarre selbst hatte einen optimalen Zug. Allerdings war sie mir persönlich dann doch zu jung da der Abbrand nicht optimal war (daher kam auch der neue Brenner zum Einsatz) und sie nur phasenweise vollständig ihre leckeren Aromen mit einer dezenten Süsse offenbarte. Sie war durchaus gut aber ich muss sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmal rauchen um eine objektivere Beschreibung vom Rauchverlauf und Aroma erstellen zu können.

Ich denke meine nächste gerauchte Zigarre über die ich berichte wird wohl ein wenig älter sein ;-)

Bei der Gelegenheit muss ich auch mal über die skurillen Seiten des Internet ein paar Worte verlieren. Unschwer zu erkennen ist, dass ich u.a. als Blogschreiber das Medium Internet auch leidenschaftlich nutze. Ich freue mich auch über alle Leser von diesem Blog den diese sind die Kraft und Bestätigung den Blog zu führen. Durch Zufall bin ich auf Youtube auf Kurzvideos von Zigarren gestossen und war verblüfft etliche Kurzvideos mit Fotos von diesem Blog zu finden. Prinzipiell stört es mich nicht wenn Fotos für den Eigenbedarf im Sinne der freien Internetwelt vom Blog heruntergeladen werden. Das daraus Kurzvideos erstellt werden und auf einer anderen Plattform mit teilweiser eigener Internetadresse veröffentlicht werden ist dann doch etwas eigenartig...daher lieber Leser und Youtube User - die Bilder kannst du weiterhin haben aber sei doch zumind. so respektvoll und verweise auf diesen Blog anstatt irgendwelche Werbeinternetseiten einzublenden. Danke.